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    Jugendhilfe im Strafvollzug

    Soziale
    Trainingskurse

    Ein Sozialer Trainingskurs ist ein Gruppen-Angebot für junge Menschen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die straffällig geworden sind. Wir betreuen diese Jugendlichen und Heranwachsenden und setzen uns mit ihnen sowie ihrer Tat auseinander. Dadurch können sie ihr bisheriges Leben und ihre Alltagssituationen reflektieren und einordnen, um Konfliktbewältigungs- und Lösungsstrategien zu erlernen. So bringen wir den Teilnehmenden verantwortungsbewusstes Handeln bei, damit sie die weiteren Schritte für ihre Zukunft selbstständig und nachhaltig planen und umsetzen können.

    Wichtige Fragen zu den Sozialen Trainingskursen

    Sozialer Trainingskurs - Was ist das überhaupt?

    Ein Sozialer Trainingskurs ist ein Angebot an straffällig gewordene junge Menschen. Themenschwerpunkte bei den Kursen sind die aktuelle Lebens- und Alltagssituation, Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Handlungs- und Problemlösungsstrategien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

    Die Jugendgerichtshilfe schlägt nach Absprache mit den jungen Menschen in der Hauptverhandlung einen Sozialen Trainingskurs vor und der Richter spricht als Urteil diese Weisung aus. Eine freiwillige Teilnahme, ohne Urteil, ist unter bestimmten Voraussetzungen, nach individueller Absprache möglich.

    An wen genau richtet sich dieses Angebot?

    Das Angebot des Sozialen Trainingskurses steht grundsätzlich allen Jugendlichen und Heranwachsenden im Alter von 14 bis 18 Jahren (Tatzeit) offen, die Sanktionen nach dem Jugendgerichtsgesetz zu erwarten haben.

    Der Soziale Trainingskurs richtet sich an Jugendliche und Heranwachsende, die dem Trainingsprogramm folgen können. Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme ist die Gruppenfähigkeit.

    Für junge Menschen mit großen sprachlichen Defiziten, einer akuten Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, psychischen Erkrankungen oder bei mehrfachen Gewaltdelikten ist keine Teilnahme möglich.

    Was ist das Ziel der Sozialen Trainingskurse?

    Das Ziel des Sozialen Trainings ist es, Jugendlichen und Heranwachsenden (Mädchen und Jungen) ein Angebot zu unterbreiten, in dem sie eigenverantwortlich über das bisherige Leben und die zukünftigen Schritte nachdenken können.

    Ziel des Sozialen Trainingskurses ist die Stärkung der sozialen Kompetenzen und des Selbstwertgefühls der jungen Menschen. Dazu gehört auch die Reflektion der aktuellen Lebens- und Alltagssituationen, der eigenen Anteile an den Straftaten sowie die jeweils formulierten Veränderungsziele.

    Eine intensive Auseinandersetzung mit den Motiven der Tat, mit Rechtfertigungsmustern und den Folgen der Tat sind zentrale Bestandteile des Kurses. Ziel ist auch der Aufbau bzw. die Förderung von sozialen Kompetenzen und das Erlernen alternativer Handlungsmuster in Konfliktsituationen.

    Innerhalb der Gruppe kann jede:r Teilnehmer:in in einem „geschützten“ Erfahrungsraum neue Konfliktbewältigungs- und Lösungsstrategien erlernen. Mit allen Teilnehmer:innen werden Schritte für eine Zukunft erarbeitet, die ein eigenverantwortliches und gemeinschaftsfähiges Leben ermöglichen.

    Der Soziale Trainingskurs versteht sich als ein unterstützendes Angebot an Jugendliche und Heranwachsende. Die Verantwortung für ihr Leben, ihre Lebenswege und Handlungen liegen allein bei den jeweiligen Teilnehmer:innen.

    Wie laufen die Sozialen Trainingskurse ab?

    Der Soziale Trainingskurs wird in Form eines Gruppentrainings durchgeführt. Es werden bis zu acht junge Menschen aufgenommen. Das obligatorische Gruppenvorgespräch dient der Information über den Kurs und der Teilnehmerauswahl. Ergänzend ist ein Einzelgespräch vor Kursaufnahme notwendig.

    Der Soziale Trainingskurs erstreckt sich über einen Zeitraum von ungefähr zwei Monaten und umfasst bis zu 32 Kursstunden. Es finden wöchentliche Kursabende, Dauer 2 Stunden, sowie zwei erlebnis-pädagogisch orientierte, ganztägige Veranstaltungen statt.

    Was sind konkrete Inhalte dieses Angebots?

    • Rollenspiele zur Selbst- und Fremdwahrnehmung
    • Übungen zur Kommunikation und Körpersprache
    • Einsatz von Medien (Video, Beamer) zur Selbstreflektion
    • Lernen von Entspannungstechniken
    • Üben von alternativen Verhaltensweisen und Problemlösungsstrategien
    • Auseinandersetzen mit dem bisherigen Fehlverhalten vor der Gruppe